Der deutsche Batteriemarkt erreichte im Jahr 2024 ein Volumen von 20,5 Milliarden Euro. Dies teilt der Verband der Elektro- und Digitalindustrie ZVEI e. V. mit. Mit einem Minus von 3,8 Milliarden Euro (minus 16 Prozent) gegenüber 2023 kann er das starke Wachstum der vorherigen fünf Jahre jedoch nicht fortsetzen. Der Rückgang geht fast vollständig auf das Konto der Lithiumbatterien. Diese verzeichneten Einbußen in Höhe von knapp drei Milliarden Euro. Ursache hierfür ist laut ZVEI die zuletzt schwache Entwicklung der Elektromobilität in Deutschland, die unter anderem auf das Auslaufen der E-Auto-Prämie Ende 2023 zurückzuführen ist.
Der Export von Batterien aus Deutschland ist 2024 auf knapp acht Milliarden Euro gesunken. Dies bedeutet ein Minus von rund drei Prozent gegenüber 2023.
Knapp zwei Drittel der Batterieexporte aus Deutschland gingen 2024 nach Europa. Circa 18 Prozent erreichten Asien und rund 16 Prozent die USA und Kanada.
Die Produktion von Lithiumbatterien ging im Jahr 2024 um sieben Prozent auf 3,6 Milliarden Euro zurück. Dem standen Exporte in Höhe von 5,2 Milliarden Euro (minus neun Prozent) und Importe in Höhe von 18,3 Milliarden Euro (minus 15 Prozent) gegenüber. »Hier zeigt sich, dass Deutschland seinen Bedarf an Lithiumbatterien maßgeblich über Importe deckt«, so der ZVEI e. V.
Das Importvolumen von Batterien war 2024 erstmals seit mehr als fünf Jahren rückläufig. Es lag 16 Prozent niedriger als 2023 und erreichte rund 21 Milliarden Euro (2023: 25 Milliarden Euro). Asien ist wieder Hauptlieferant, nachdem Europa in den vier vorherigen Jahren die Führung innehatte. Mit einem Importwert von rund 18 Milliarden Euro hatten Lithiumbatterien den größten Anteil.
Nahezu alle Batterieimporte nach Deutschland stammen aus Asien (52 Prozent) und Europa (47 Prozent). Insbesondere aus Europa sind die Importmengen um 26 Prozent deutlich zurückgegangen, aus Asien sind es 6 Prozent. China bleibt mit einem Importvolumen von 8,9 Milliarden Euro der größte globale Lieferant von Lithiumbatterien. In Europa ist Ungarn mit 2,9 Milliarden Euro der Hauptlieferant von Lithiumbatterien nach Deutschland.
»Damit Deutschland als Batteriestandort nicht weiter an Boden verliert, braucht es jetzt entschlossenes politisches Handeln: wettbewerbsfähige Energiekosten, beschleunigte Genehmigungsverfahren, einen spürbaren Bürokratieabbau und verlässliche, zielgerichtete Förderprogramme, vor allem in der Batterieforschung«, sagt Christian Rosenkranz, Vorsitzender des ZVEI-Fachverbands Batterien und Geschäftsführer des Batterieherstellers Clarios. Die Unternehmen bräuchten endlich ein wettbewerbsfähigeres Umfeld im Vergleich zu asiatischen Anbietern. Rosenkranz ergänzt: »Der Koalitionsvertrag enthält richtige Ansätze, von der Senkung der Stromsteuer bis hin zur Entbürokratisierung. Doch gute Signale reichen nicht aus – es muss gehandelt werden.«
Für das laufende Geschäftsjahr geht der ZVEI wieder von einer Verbesserung der Marktzahlen aus.
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