Durch intelligentes Laden von Elektroautos kann die Stromrechnung um zwei Drittel gesenkt werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Berliner Beratungsunternehmens Neon Neue Energieökonomik GmbH im Auftrag von Rabot Energy. Möglich werden die Einsparungen durch dynamische Stromtarife und ab 1. April durch zeitvariable Netzentgelte.
Die Analyse basiert auf einer viertelstündlichen Computersimulation des Ladeverhaltens eines Elektroautos. Ziel der Optimierung war es, die Stromrechnung aus Sicht des Verbrauchers zu minimieren. Dies wird erreicht, indem die Ladezeitpunkte so verschoben werden, dass die Flexibilität der Batterie optimal ausgenutzt wird – ohne Komforteinbußen oder zusätzliche Investitionen. In einem ersten Schritt wurde untersucht, welche Einsparungen unter den aktuellen gesetzlichen Rahmenbedingungen möglich sind. In einem weiteren Schritt wurden zusätzlich die Vorteile analysiert, die durch zukünftige regulatorische Anpassungen wie bidirektionales Laden möglich wären.
»Damit kann man 70 % der Stromrechnung sparen«, sagt Institutsleiter Lion Hirth. Stromtarife mit noch mehr zeitvariablen Preiskomponenten könnten die Stromrechnung auf nahezu Null reduzieren. Mit bidirektionalem Laden könnten in Zukunft sogar negative Stromrechnungen realisiert werden.
»Intelligentes Laden lohnt sich dabei nicht nur für Verbraucher, sondern nützt auch dem Stromsystem, da dadurch Kraftwerke und Netze entlastet werden. Intelligentes Laden ist keine Optimierung auf Kosten der Gesellschaft, sondern schafft echten Mehrwert«, betont Hirth. »Einen dynamischen Stromtarif kann heute schon jeder abschließen. Doch um das volle Potenzial des intelligenten Ladens auszuschöpfen, brauchen wir jetzt zügig die flächendeckende Einführung günstiger Smart Meter, eine Reform der Netzentgelte und die Ermöglichung von bidirektionalem Laden.«
Neon stellt die Ergebnisse der Studie am 26. Februar in einem Webinar vor.
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