Die deutschen Übertragungsnetzbetreiber haben ihre jährliche Prognose zum Ausbau der nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) geförderten Kraftwerksleistung veröffentlicht. Demnach sollen im Jahr 2030 352 Gigawatt (GW) Leistung aus erneuerbaren Energien am Netz sein – ein Zuwachs von rund 168 GW seit Ende 2024 und damit fast eine Verdopplung. Den überwiegenden Teil davon machen Solaranlagen mit 80 GW in Freiflächenanlagen und 135 GW sonstigen Anlagen sowie Windkraftanlagen mit 106 GW an Land und 20 GW auf See aus. Biomasse kommt laut Gutachten auf 10 GW und bleibt damit weitgehend stabil. Auch bei der Wasserkraft gibt es mit 1,7 GW im Jahr 2030 keinen nennenswerten Zubau. Somit wird Photovoltaik zum zentralen Wachstumstreiber des EE-Ausbaus. Trotz steigender Erzeugungskapazitäten kommt es in den Jahren 2025 bis 2027 zu einem Rückgang der Förderzahlungen im Vergleich zu 2024, was laut den Autoren an steigenden Strompreisen liegt. Ab 2028 steigen die Zahlungen wieder leicht an, da die Marktwerte aufgrund sinkender Strompreise zurückgehen.
Das Gutachten mit dem Titel „Mittelfristprognose der deutschlandweiten Stromerzeugung aus EEG-Anlagen und der zu leistenden Zahlungen für die Kalenderjahre 2026 bis 2030“ wurde vom Leipziger Institut für Energie in Zusammenarbeit mit r2b Energy Consulting erstellt. Gemäß EEG müssen die Übertragungsnetzbetreiber jährlich eine Vorausschau zum Ausbau der erneuerbaren Energien für die folgenden fünf Jahre veröffentlichen. Die Prognose ist ein zentrales Planungsinstrument der EEG-Finanzierung und definiert im Rahmen verschiedener Szenarien die künftige Entwicklung der installierten Leistungen, der Erzeugungsmengen und der EEG-Förderzahlungen.
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