Studie zeigt Weg zur Rückverlagerung der Modulproduktion nach Europa auf

study solar manufacturing
© Fraunhofer ISE

Mit den richtigen Sofortmaßnahmen kann die Kostendifferenz zwischen Modulen, die der »Netto-Null-Industrie-Verordnung« (Net-Zero-Industry-Act, NZIA) entsprechen, und aus China importierten Modulen auf unter zehn Prozent reduziert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie, die der europäische Branchenverband SolarPower Europe gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme (ISE) veröffentlicht hat. Es besteht jedoch das Risiko, dass die Bestimmungen des NZIA die Diversifizierung der Solar-Lieferkette zwar fördern, die europäischen Solarhersteller jedoch nicht stärken. Denn zwischen NZIA-konformen Modulen aus der EU und solchen aus Nicht-EU-Ländern besteht weiterhin ein erheblicher Kostenunterschied von 2,2 bis 5,8 Cent pro Watt. Aus diesem Grund sind flankierende Maßnahmen notwendig.

Die Studie »Reshoring Solar Module Manufacturing To Europe« (Rückverlagerung der Solarmodulfertigung nach Europa) enthält eine Kostenlückenanalyse und eine Simulation der politischen Auswirkungen. Aus dieser geht hervor, dass die Herstellung eines Solarmoduls in Europa mit in der EU hergestellten Solarzellen etwa 10,3 Eurocent pro Watt mehr kostet als die Herstellung desselben Moduls in China.

Die Differenz ergibt sich aus höheren Kosten für Ausrüstung (+40 %), Gebäude und Anlagen (+110 %), Arbeitskräfte (+280 %) und Material (+50 %). Infolgedessen kosten solche Solaranlagen für Versorgungsunternehmen etwa 60,8 Eurocent pro Watt, verglichen mit 50,0 Eurocent pro Watt für ein chinesisches System. Dies führt zu 14,5 Prozent höheren Stromgestehungskosten (LCOE).

Laut den Autoren benötigt die Industrie jährlich zwischen 1,4 und 5,2 Milliarden Euro Unterstützung, um das Ziel von 30 GW für die europäische Solarproduktion bis 2030 zu erreichen. Dabei können bis zu 39 Prozent der Kosten durch makroökonomische Vorteile wieder hereingeholt werden, was bis zu 2.700 Arbeitsplätze und jährliche Steuer- und Sozialabgaben von 66,4 Millionen Euro pro GW entspricht.

Der Bericht empfiehlt deshalb die Einrichtung eines outputbasierten Förderprogramms auf EU-Ebene für die Solarindustrie, das Zuschüsse, Darlehen und Instrumente zur Risikominderung kombiniert, um sowohl Investitions- als auch Betriebskosten abzudecken. Darüber hinaus wird die Umsetzung von NZIA-Maßnahmen in allen Mitgliedstaaten empfohlen, einschließlich »Made in EU«-Bonuspunkten bei Förderprogrammen für Dachanlagen und öffentlichen Beschaffungsprogrammen.

© PHOTON

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