SPD und Union wollen die Energiewende »transparent, planbar und pragmatisch zum Erfolg machen«. Wirtschaft und Verbraucher sollen stärker zu Mitgestaltern werden (unter anderem durch Entbürokratisierung, Mieterstrom, Bürgerenergie und Energy Sharing). »Wir wollen private Haushalte zu Akteuren der eigenen Energieversorgung machen. Betreibern von Bestandsanlagen setzen wir Anreize für eine netz- und systemdienliche Einspeisung und prüfen die neuen Bestimmungen des Solarspitzengesetzes für die Nullvergütung bei negativen Preisen und der Direktvermarktung. Anmeldeverfahren werden wir durch Digitalisierung und Standardisierung vereinfachen. Wir achten auf Flächenschonung und wollen Möglichkeiten der Doppelnutzung, wie zum Beispiel Parkplatz-, Agri- und Floating-PV erleichtern.«
Bis zur Sommerpause 2025 sollen der zu erwartende Strombedarf sowie der Stand der Versorgungssicherheit, des Netzausbaus, des Ausbaus der erneuerbaren Energien, der Digitalisierung und des Wasserstoffhochlaufs überprüft werden. Das Ergebnis soll als Grundlage der weiteren Arbeit dienen. »Wir stehen für eine konsequente Ausrichtung aller Bereiche auf Bezahlbarkeit, Kosteneffizienz und Versorgungssicherheit.«
Ziel seien »dauerhaft niedrige und planbare, international wettbewerbsfähige Energiekosten«. Diese sollen durch das Zusammenspiel von Ausbau der erneuerbaren Energien, einer Kraftwerksstrategie, einem gezielten und systemdienlichen Netz- und Speicherausbau, mehr Flexibilitäten und einem effizienten Netzbetrieb erreicht werden. Außerdem werden Entbürokratisierung sowie schnellere und bessere Planungs- und Genehmigungsverfahren versprochen. Dazu soll der Bund-Länder-Prozess zur Umsetzung des Paktes für Planungs-, Umsetzungs- und Genehmigungsbeschleunigung weiterentwickelt werden. Die Erneuerbare-Energien-Richtlinie III soll zügig umgesetzt werden.
Der Ausbau und die Modernisierung der Netze sollen mit dem Erneuerbaren-Ausbau synchronisiert werden. »Sämtliche Maßnahmen müssen sich an den realistischen Bedarfen orientieren und aufeinander abgestimmt sein.« Der Rollout von Smart Metern im Verteilnetz soll beschleunigt und vereinfacht werden, dynamische Stromtarife sollen gestärkt werden.
Der Ausbau systemdienlicher Speicherkapazitäten und die systemdienliche Nutzung von E-Auto- und Heimspeichern sollen verstärkt vorangetrieben werden. Bidirektionales Laden und das Laden am Arbeitsplatz werden unterstützt. Energiespeicher sollen als im überragenden öffentlichen Interesse anerkannt sowie im Zusammenhang mit privilegierten Erneuerbaren-Energien-Erzeugungsanlagen ebenfalls privilegiert werden. Die regionale Nutzung ansonsten abgeregelten Stroms soll deutlich erleichtert werden.
Der »entschlossene Ausbau erneuerbarer Energien« soll netzdienlich erfolgen. Erneuerbare Energien sollen sich perspektivisch vollständig am Markt refinanzieren können. »Wir wollen für den weiteren Hochlauf von Erneuerbaren und Speichern einen gesicherten Investitionsrahmen bei zugleich verstärkter Einbindung marktwirtschaftlicher Instrumente. Der Investitionsrahmen wird hierfür in Einklang mit europäischen Vorgaben angepasst und dabei die Strommarktintegration der Erneuerbaren optimiert.«
Unternehmen und Verbraucher sollen beim Strompreis dauerhaft um mindestens fünf Cent pro Kilowattstunde entlastet werden. Dazu sollen als Sofortmaßnahme die Stromsteuer für alle auf das europäische Mindestniveau gesenkt sowie Umlagen und Netzentgelte reduziert werden. Ziel ist eine dauerhafte Deckelung der Netzentgelte.
Die Forschung in den Bereichen Photovoltaik, Windenergie, Geothermie, Wasserstoff und Speichertechnologien soll ausgebaut und die Förderung der Solarenergie in Verbindung mit Speichern systemdienlich ausgestaltet werden. Die Fusionsforschung soll verstärkt gefördert werden. »Unser Ziel ist: Der erste Fusionsreaktor der Welt soll in Deutschland stehen«. Eine Wiederinbetriebnahme stillgelegter Atomkraftwerke wird nicht mehr erwähnt.
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