Der Anteil der ausgeschriebenen Stellen mit Bezug zur Energiewende an allen Stellen ist zwischen 2019 und 2024 von 1,8 auf 3,8 Prozent gestiegen. Dies entspricht einem Anstieg von rund 173.000 ausgeschriebenen Stellen auf 372.500. Während die Zahl aller Stellen im Betrachtungszeitraum krisenbedingt schwankte, stieg der Anteil der Stellen mit Bezug zur Energiewende kontinuierlich an. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW Köln) im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
Der Personalbedarf im Bereich Energieinfrastruktur wuchs im Betrachtungszeitraum von 1,1 Prozent auf 2,6 Prozent aller Stellen und damit stärker als der Personalbedarf im Bereich erneuerbare Energien. Ihr Anteil stieg von 0,9 auf 1,7 Prozent. Die meisten Stellenangebote im Bereich erneuerbare Energien kamen aus dem Solar- und Windbereich. Im Durchschnitt bezog sich mehr als jede zweite Stelle auf die Solarenergie und mehr als ein Viertel auf die Windenergie.
Die Anforderungen durch die Energiewende werden also vielfältiger, so das IW Köln. „Sie gehen weit über den Bau neuer Wind- und Solaranlagen hinaus, auch wenn sich darauf nach wie vor die meisten Stellenangebote im Bereich der erneuerbaren Energien beziehen.“ Ob die Unternehmen die offenen Stellen künftig tatsächlich besetzen können, ist unklar. Der bestehende Fachkräftemangel in den für die Energiewende besonders relevanten Handwerksberufen könnte dies erschweren, so das IW Köln. Neben zusätzlichen Umschulungen, Weiterbildungen und Teilqualifizierungen sei es daher wichtig, die qualifizierte Zuwanderung in diese Berufsfelder zu stärken. Zudem sollten mehr junge Menschen für Berufe der Energiewende begeistert und gezielt Frauen angesprochen werden, die in vielen relevanten Berufen derzeit noch unterrepräsentiert sind.
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