Die Grünen im Bayerischen Landtag kritisieren einen zu geringen Netzausbau im Freistaat. Schon heute müssten in Bayern immer mehr Solaranlagen wegen Netzengpässen abgeschaltet werden. 71 Prozent der bundesweit abgeregelten Photovoltaik-Leistung seien im vergangenen Jahr aus Bayern gekommen, teilen die Grünen mit. Im Jahr 2024 konnten demnach knapp eine Million Megawattstunden bayerischer Solarstrom nicht ins Netz eingespeist werden – doppelt so viel wie im Vorjahr. Die Kosten für die Stromkunden für diese Abschaltungen in den vergangenen zwei Jahren beziffern die Grünen unter Berufung auf die Bundesnetzagentur auf knapp 116 Millionen Euro.
Dabei seien die Probleme im bayerischen Stromnetz hausgemacht: »Ausbau und Ertüchtigung der Netze wurden von der Regierung Söder und seinem Vorgänger Seehofer jahrelang blockiert«, heißt es in der Mitteilung. »Wichtige Stromtrassen wie der Süd-Ost-Link und der Süd-Link sollten längst in Betrieb sein. Auch das Potenzial von Stromspeichern zur Netzstabilisierung wird bislang völlig unzureichend genutzt.« Das Ende Januar veröffentlichte Maßnahmenpaket der Staatsregierung halten die Grünen für »völlig unzureichend«. In einem eigenen »Masterplan« fordern sie deshalb den »vorausschauenden und großflächigen Ausbau der Stromnetze und Umspannwerke sowie den Einsatz moderner Technologien und Speicher durch die Verteilnetzbetreiber«.
© PHOTON