Die französische Eisenbahngesellschaft SNCF will dauerhaft oder vorübergehend stillgelegte Gleise zur Erzeugung von Solarstrom nutzen. Seit Mitte Januar installiert das Unternehmen deshalb Solarmodule auf den Gleisen des Zugwartungszentrums in Achères im Département Yvelines. Das System mit dem Namen „Solveig“ wurde von der Innovationsfirma AREP entwickelt, einer hundertprozentigen Tochter von SNCF Gares & Connexions. Für den Transport der Module werden ISO-Norm-Container verwendet, die per Waggon zum gewünschten Installationsort gebracht werden. Dort werden die vorinstallierten Modulpakete auf die Schienen gesetzt und befestigt. Weitere Bauarbeiten oder zusätzliche Fundamente sind laut SNCF nicht erforderlich. Ebenso einfach soll der Abbau sein, falls die Gleise wieder benötigt werden.
Der Prototyp soll nun sechs Monate lang getestet werden. Dabei wird der Solarstrom zunächst lokal von der SNCF genutzt und in Batterien zwischengespeichert. Sollte sich das System bewähren, hat die SNCF bereits einen neuen Namen für diese Art der Solarstromerzeugung kreiert: „Ferrovoltaïque“ – aus den französischen Wörtern für Eisenbahn („Chemins de fer“) und für Photovoltaik.
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