Im Rahmen des Forschungsprojekts »Symbiosyst« (Horizon Europe) wurde gestern in der Südtiroler Gemeinde Auer eine Agri-PV-Anlage mit einer Leistung von 70 Kilowatt in Betrieb genommen. Das Projekt wird von Eurac Research, einem Forschungszentrum in Bozen, koordiniert. Die Photovoltaikanlage überspannt eine circa 3.000 Quadratmeter große Apfelplantage, umfasst 13 Reihen und hat eine Leistung von 70 Kilowatt, wie Eurac mitteilt. Sie ist in drei Bereiche unterteilt, in denen Module mit unterschiedlichen Transparenzgraden oberhalb von breiteren und schmäleren Apfelbaumzeilen angebracht sind. Die größte technologische Herausforderung war laut Eurac die Höhe der Anlage. Ihre Rotationsachse befindet sich 4,80 Meter über dem Boden, sodass die Bäume ungestört wachsen und die Plantage regulär bewirtschaftet werden kann. Das Tragwerk wurde von der Firma Convert Italia/Valmont Solar hergestellt und in einem Windkanal getestet, um zu garantieren, dass es alle Witterungseinflüsse, insbesondere den Segeleffekt der Module bei starkem Wind, aushält. Als Material wurde Cortenstahl gewählt, da er sehr witterungsbeständig ist und sich seine Farbe harmonisch in die Obstgärten einfügt.
In die Anlage sind Sensoren und Instrumente integriert, die verschiedene Parameter messen, etwa das für die Photosynthese wichtige Sonnenlicht, die Temperatur und Feuchtigkeit des Bodens und der Luft sowie die Windgeschwindigkeit und -richtung. Das Versuchszentrum Laimburg, Partner des Projekts, wird die Entwicklung und den Ertrag der Plantage analysieren, beispielsweise wie die Bäume wachsen, wie viel Wasser sie benötigen, wann sie blühen und wie viel und wie gut die Ernte ausfällt.
Die Anlage kann am 14. Juni besichtigt werden.
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