Die Klimaschutz- und Energieagentur des Landkreises Verden (KleVer) hat in Dörverden zusammen mit der Regional- und Energiegenossenschaft Aller-Leine-Weser eG auf einer Ackerfläche von einem Hektar die nach eigenen Angaben erste vertikale PV-Anlage in Niedersachsen mit einer installierten Leistung von 170 Kilowatt errichten lassen. Durch die Anlage sollen laut KleVer Forschungsfragen bearbeitet und Praxiserfahrungen gesammelt werden. Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (rechts im Bild) hat sich am Mittwoch vor Ort ein Bild von der Demonstrationsanlage gemacht und sagte: »Wenn wir auf den Acker gehen, dann sollten PV-Anlagen möglichst flächensparend sein und eine landwirtschaftliche Nutzung weiterhin ermöglichen.
Da ist es ein Glücksfall, dass es Agri-PV gibt. Sie ermöglicht es, auf ein und derselben Fläche Lebensmittel zu produzieren und zugleich Ökostrom zu gewinnen.« Meyer weiter: »Hier in Dörverden können wir dazu Erfahrungen sammeln und mit diesen für eine mehrfache Flächennutzung werben. Deshalb unterstützt das Umweltministerium das Vorhaben der Klimaschutz- und Energieagentur in Verden mit fast 400.000 Euro. Ökoenergie und Landbau zu kombinieren, ist clever und nachhaltig.«
Die Module der PV-Anlage stehen senkrecht auf dem Feld, nehmen kaum Platz weg und daneben wurde frisch Winterweizen eingesät, teilt KleVer mit.
Wie Landwirte in Niedersachsen und ganz Deutschland von diesem Pilotprojekt profitieren können, erläuterte Stefan Dreesmann, Aufsichtsrat der örtlichen Regional- und Energiegenossenschaft Aller-Leine-Weser eG. Die Genossenschaft ist für den Betrieb der Solarmodul-Anlage verantwortlich. »Dieses Modellvorhaben eröffnet den Bewirtschaftern neue ökonomische Perspektiven und kann ein Meilenstein für den ökologisch optimierten Einsatz landwirtschaftlicher Flächen sein. Der bisherige Flächenverlust durch die Nutzung fruchtbarer Ackerböden für Solarparks mit herkömmlichen, schrägen Modulen könnte bald der Vergangenheit angehören.«
© PHOTON


