Das deutsch-norwegische Unternehmen Eco Stor und der Projektentwickler für Großspeicher EPW GmbH haben nun offiziell den größten Batteriespeicher Deutschlands eingeweiht. Der im April im schleswig-holsteinischen Bollingstedt ans Netz gegangene Speicher verfügt über eine Leistung von 103,5 Megawatt (MW) und eine Speicherkapazität von 238 Megawattstunden (MWh). Damit können rechnerisch rund 170.000 Mehrpersonenhaushalte für jeweils zwei Stunden mit erneuerbarem Strom versorgt werden.
Die Anlage in Bollingstedt besteht aus 64 Containern mit Lithium-Ionen-Batterien sowie 32 Containern für Wechselrichter und Transformatoren. Der Speicher nutzt Produktionsüberschüsse aus Wind- und Solarenergie und speist den erneuerbaren Strom in die morgendlichen und abendlichen Nachfragespitzen im Stromnetz der SH Netz AG zurück. Zudem errechnet Eco Stor mithilfe eines selbst entwickelten digitalen Netzzwillings Signale, die anzeigen, wann es ungünstig ist, ein- oder auszuspeichern, und verhält sich somit netz- und systemdienlich im Sinne des Allgemeinwohls.
Wäre der Batteriespeicher Bollingstedt während der Dunkelflaute am frühen Abend des 12. Dezembers 2024 bereits am Netz gewesen, hätte sich der Preis am deutschen Strommarkt um 36 Euro je MWh verbilligt, rechnet Eco Stor vor. Abzüglich der Preise für das Laden in den vorangehenden Nachtstunden hätte der deutschen Wirtschaft allein in dieser einen Stunde Dunkelflaute rund eine Million Euro an Stromkosten erspart werden können.
Für Eco Stor steht bald die nächste Einweihung an. In der Nachbargemeinde Schuby baut das Unternehmen derzeit einen Batteriespeicher mit derselben Leistung und Kapazität wie in Bollingstedt.
© PHOTON