Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) zeigt sich besorgt über die Veröffentlichungen von Industrieverbände und Energieversorger zur Energiewende, die in den letzten Wochen kursierten: »Noch während der Koalitionsgespräche haben große Energiekonzerne versucht, die zukünftige Bundesregierung vom Kurs der bürgernahen Energiewende abzubringen: Unter dem Vorwand der Kosteneffizienz fordern RWE und E.on sowie der Verband Kommunaler Unternehmen (VKU) unter anderem die Ersetzung des »EEG durch ein neues Marktregelwerk«. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH), der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv), das Bündnis Bürgerenergie (BBEn) sowie der Bundesverband Steckersolar (BVSS) stellen sich dem entgegen und fordern von der künftigen Regierung ein klares Bekenntnis zur »Energiewende in Bürgerhand«. »Denn Bürgerinnen und Bürger spielen etwa bei der dezentralen Solarenergie eine entscheidende Rolle.«
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH: »Die Bundesregierung darf sich nicht von der Profitgier von E.on, RWE und Co. täuschen lassen, denn das ginge auf Kosten von Bürgerinnen und Bürgern und würde fossilen Energieträgern wieder Auftrieb geben. Klar ist: Die Energiewende gelingt nur durch breite Verankerung in der Bevölkerung. Um die Menschen zu echten Mitgestaltern der Energiewende zu machen, muss die zukünftige Bundesregierung einen vereinfachten Smart-Meter-Rollout zur energiepolitischen Priorität erklären. Dies ist die Grundlage für innovative Geschäftsmodelle wie dynamische Stromtarife und Energy Sharing.«
Tom Janneck, Leiter Team Energie und Bauen beim vzbv: »Die aktuelle Diskussion über ein Auslaufen der EEG-Förderung für kleine Photovoltaik-Dachanlagen mindert die Planungssicherheit und erschwert die Teilhabe an der Energiewende. Verbraucherinnen und Verbraucher. brauchen für ihre Investitionen in die Energiewende attraktive Rahmenbedingungen.«
Katharina Habersbrunner, Geschäftsführende Vorständin BBEn: »Die neue Bundesregierung muss den enormen Mehrwert der Bürgerenergie erkennen und sie gezielt fördern statt ausbremsen. Bürgerenergie ist kein Kostentreiber! Sie ist nicht nur ein wichtiger Beschleuniger der Energiewende, sondern auch ein wirtschaftlicher Gewinn für die Gesellschaft. Die Energiewende kann allerdings nur gelingen, wenn die Menschen aktiv eingebunden werden und konkrete Vorteile daraus ziehen – z.B. in Energy Sharing oder Mieterstrom-Projekten.«
Christian Ofenheusle, Vorstand BVSS: »Mit Steckersolar haben wir es in den letzten zwei Jahren geschafft, viele Menschen für die Energiewende zu begeistern. Wir setzen uns dafür ein, dass Heimspeicher endlich ökonomisch interessant und gleichzeitig netzdienlich betrieben werden können. So könnten zahlreiche Menschen sogar ohne eigene Photovoltaik-Anlage zum Gelingen der Energiewende beitragen und davon profitieren.«
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