Um Engpässe im Stromnetz zu vermeiden, wurde die Erzeugung aus Erneuerbare-Energien-Anlagen in Deutschland im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent reduziert. Dadurch konnten 96,5 Prozent der erneuerbaren Energien ins Netz eingespeist und von den Endverbrauchern genutzt werden, teilt die Bundesnetzagentur in ihrem Bericht zum Netzengpassmanagement 2024 mit. 2023 waren es 96 Prozent.
Die am häufigsten abgeregelten Erneuerbare-Energien-Anlagen waren 2024 Offshore- und Onshore-Windenergieanlagen. Im Vergleich zum Vorjahr gingen die Abregelungen dieser Anlagen um 20 bzw. 15 Prozent zurück, was laut Bundesnetzagentur vor allem darauf zurückzuführen ist, dass das Jahr 2024 trotz eines windreichen Dezembers insgesamt windschwächer war als das Vorjahr. Die Abregelung von Solaranlagen erreichte 1.389 GWh und stieg damit gegenüber 2023 um rund 97 Prozent. Hauptgründe dafür waren der Ausbau der installierten Nettonennleistung sowie die außergewöhnlich hohe Sonneneinstrahlung im Sommer 2024, teilt die Bundesnetzagentur mit. Mit 986 GWh wurde in Bayern mit Abstand am meisten abgeregelt.
Obwohl rund 47 Prozent der Abregelungen Erneuerbare-Energien-Anlagen betrafen, die im Verteilnetz angeschlossen sind, lagen die zugrunde liegenden Netzengpässe zu rund 74 Prozent (2023: 80 Prozent) im Übertragungsnetz. Gleichzeitig ist eine Verschiebung der Engpassverursachung hin zu den Verteilnetzen erkennbar: Rund 26 Prozent (2023: 20 Prozent) des Redispatchvolumens im Bereich der erneuerbaren Energien wurden durch Engpässe im Verteilnetz verursacht.
Beim Netzengpassmanagement wird die Stromerzeugung geografisch umverteilt, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Die Einspeisung von Anlagen vor einem Engpass wird reduziert, während andere Erzeugungsanlagen hinter dem Engpass hochgefahren werden. Dieses gezielte Management hilft, die Netzbelastung zu optimieren und Versorgungsengpässe zu vermeiden.
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