Das Beratungsunternehmen BloombergNEF (BNEF) geht davon aus, dass die Kosten für Wind-, Solar- und Batterietechnologien bis 2025 weiter sinken werden. Laut der aktuellen Ausgabe des Berichts »Levelized Cost of Electricity« werden die Stromgestehungskosten (Levelized Cost of Electricity, LCOE) für Onshore-Windkraftanlagen um vier Prozent, für Offshore-Windkraftanlagen um neun Prozent, für Solarparks (ohne Nachführung) um zwei Prozent und für Batteriespeicher um elf Prozent sinken. Mit 35 Dollar (34 Euro) pro Megawattstunde sind die Kosten für Solarstrom am niedrigsten, gefolgt von Onshore-Windenergie mit 37 Dollar (36 Euro) und Offshore-Windenergie mit 79 Dollar (76 Euro). Damit unterbieten neue Wind- und Solarparks laut BNEF in fast allen Märkten die Erzeugungskosten neuer Kohle- und Gaskraftwerke. »Neue Solarkraftwerke sind auch ohne Subventionen in Reichweite neuer US-Gaskraftwerke. Das ist bemerkenswert, weil die Gaspreise in den USA nur ein Viertel der in Europa und Asien üblichen Preise betragen. Das setzt die Messlatte für das, was selbst im heutigen Markt möglich ist, sehr hoch«, sagt Amar Vasdev, Hauptautor des Berichts. »Dies eröffnet die Möglichkeit, dass Solarenergie in den kommenden Jahren noch attraktiver wird, insbesondere wenn die USA mit dem Export von Flüssiggas beginnen und ihren geschützten Gasmarkt dem globalen Preiswettbewerb aussetzen.«

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Für 2026 rechnet BNEF mit weiter deutlich sinkenden Kosten auf dann 25 Dollar (24 Euro) pro Megawattstunde oder 2,4 Cent pro Kilowattstunde für Solarstrom. Die von China aufgebauten Überkapazitäten hätten zwar zu Protektionismus in Form von Importzöllen geführt, diese könnten den Kostenrückgang aber nur vorübergehend bremsen. Module würden weiterhin zu oder unter den Produktionskosten verkauft, und es gebe keine Anzeichen dafür, dass die Überkapazitäten in der solaren Lieferkette kurzfristig abgebaut würden. »China exportiert grüne Energietechnologie zu so niedrigen Preisen, dass der Rest der Welt darüber nachdenkt, Barrieren zu errichten, um die eigene Industrie zu schützen«, sagte Matthias Kimmel, Leiter der Energieabteilung bei BNEF. »Aber der allgemeine Trend zu Kostensenkungen ist so stark, dass ihn niemand aufhalten kann, nicht einmal Präsident Trump.« BNEF erwartet, dass die Stromgestehungskosten bis 2035 bei Offshore-Wind um 22 Prozent, bei Onshore-Wind um 26 Prozent, bei Solarparks um 31 Prozent und bei Batteriespeichern um 49 Prozent sinken werden.
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