Im Oktober 2023 hatte die Hamburger 1Komma5° GmbH angekündigt, eine Modulproduktion in Sachsen oder Brandenburg aufbauen zu wollen. Man rechne »noch in diesem Jahr« mit einem Zuschlag aus einem der beiden Bundesländer, teilte das Unternehmen damals mit. Bereits 2024 sollte dann eine Fabrik mit einer jährlichen Produktionskapazität von zunächst einem Gigawatt entstehen, die bis 2030 auf fünf Gigawatt steigen sollte.
Daraus wurde bekanntlich nichts. Nun hat CEO Philipp Schröder die Pläne auch offiziell auf Eis gelegt. Der Bau einer Fabrik für Solarmodule in Deutschland sei auf unbestimmte Zeit verschoben, sagte Schröder der Deutschen Presse-Agentur. Es sei derzeit nicht möglich, in Deutschland Module zu wettbewerbsfähigen Preisen zu produzieren. Anders als bei der Ankündigung hat 1Komma5° diesmal keine Pressemitteilung herausgegeben. Die Informationen wurden PHOTON jedoch von der Pressestelle des Unternehmens bestätigt.
Mit dem Verweis auf den Aufbau einer eigenen Modulproduktion hatte 1Komma5° auch gegen den damals in der Politik diskutierten so genannten Resilienzbonus für in Europa produzierte Module argumentiert. Dieser sei nicht nur unnötig, sondern sogar schädlich für den Aufbau einer heimischen Produktion. Der Resilienzbonus schaffte es trotz aller Lobbyarbeit etablierter Hersteller wie Meyer Burger nicht in das Solarpaket 1 der Bundesregierung.
© PHOTON