Ein internationales Forscherteam unter der Leitung der King Abdullah University of Science and Technology (KAUST) hat einen Verbundwerkstoff entwickelt, mit dem sich die Leistungsabgabe von Solarmodulen im Feldtest in Saudi-Arabien um 12,9 Prozent steigern ließ.
»Wir sind auf Nanomaterialien spezialisiert, die eine passive Kühlung ermöglichen. Diese Materialien sind dünn und können auf verschiedenen Systemen angebracht werden, die für ihren Betrieb gekühlt werden müssen, wie beispielsweise Gewächshäuser und Solarzellen. Dabei wird die Leistung nicht beeinträchtigt«, sagt KAUST-Professor Qiaoqiang Gan, der die Studie leitete.
Die Beschichtung, die aus einer Kombination von Lithiumchlorid und Natriumpolyacrylat besteht, wird auf die Modulrückseite aufgetragen. Nachts wird Luftfeuchtigkeit absorbiert und tagsüber wieder abgegeben. Im Versuch konnte die Modultemperatur auf diese Weise um durchschnittlich 9,4 Grad reduziert werden. Die Forscher erwarten durch die Kühlung zudem eine um mehr als das Doppelte verlängerte Lebensdauer der Module. Dadurch könnten die Stromgestehungskosten um knapp 20 Prozent sinken. Der Verbundmaterial sei kostengünstig herzustellen und senke die Wartungskosten für Solarmodule. Neben Saudi-Arabien wurden auch in einigen der kühlsten Regionen der Vereinigten Staaten unter Regenbedingungen Experimente durchgeführt.
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