Wer den Kauf eines Stromspeichers plant, muss sich als Entscheidungshilfe mit den Herstellerangaben begnügen. Unabhängige Tests gibt es bislang nicht, obwohl zahlreiche Labore bereits Speicher auf dem Prüfstand stellen. Die Ergebnisse werden jedoch, wenn überhaupt, nur anonymisiert veröffentlicht. Diese Testberichte, die regelmäßig auf Fachkonferenzen diskutiert werden, lassen aber bereits erahnen, dass die vollmundigen Versprechungen in Prospekten und Datenblättern in der Realität oft nicht eingehalten werden. PHOTON hat deshalb mit dem Test von Stromspeichern begonnen — und wird die Resultate selbstverständlich ohne Anonymisierung veröffentlichen.
Ablauf des PHOTON-Speichertests
Der PHOTON-Speichertest besteht aus vier Teiltests:
1. Round-Trip-Wirkungsgrad
Der vollständig entladene Akku wird aus der AC- oder DC-Quelle vollständig aufgeladen, dabei wird die geladene Energiemenge in Kilowattstunden gemessen. Anschließend wird der Akku vollständig über den AC-Anschluss entladen, dabei wird die entnommene Energiemenge gemessen. Dieser Zyklus wird bei zehn verschiedenen Ladeleistungen (10 bis 100 Prozent in 10-Prozent-Schritten) und bei zehn verschiedenen Entladeleistungen durchgeführt.
2. Energiefluss am simulierten Haushaltsanschluss
Bei ungefähr halbvollem Akku wird dem Speichersystem über die simulierte Hausanschluss-Schnittstelle im Wechsel von zehn bis 60 Sekunden (mit zufällig wechselnden Zeitperioden) je eine Unter- und Überdeckung des Haushaltsstrombedarfs präsentiert. Die Leistung der Unter- respektive Überdeckung liegt dabei zufällig wechselnd zwischen 20 und 80 Prozent der Leistungsfähigkeit des Akkus. Bei einem perfekt arbeitendem System müsste der Energiefluss am simulierten Haushaltsanschluss konstant bei Null liegen. Ermittelt wird die Abweichung vom Optimum bei Überschuss und Unterdeckung.
3. Tatsächliche Speicherkapazität
Ermittelt wird die tatsächlich verbaute Speicherkapazität anhand der Anzahl der Akkuzellen und der von deren Herstellern gemachten Angaben hinsichtlich der Zellkapazität. Diese tatsächliche Speicherkapazität wird mit dem im Datenblatt des Speichersystemherstellers angegebenen Wert verglichen und dieser wiederum mit der effektiv nutzbaren Speicherkapazität aus dem ersten Test.
4. Lebensdauer
Einzelne Zellen aus dem Akkupack des Speichersystems werden einem beschleunigten Zyklentest unterzogen. Dabei werden die Zellen mit 1C (Lithium) respektive 5C (Blei) ge- und entladen. Es wird der Kapazitätsverlauf nach 1.000, 2.000 sowie 3.000 Zyklen ermittelt. Sofern nach 3.000 Zyklen keine Veränderung messbar ist, können weitere Zyklen gefahren werden.
Die Benotung im PHOTON-Speichertest
Das Ergebnis des Speichertests ist eine Note, an der sich Käufer orientieren können. Hierbei wird vor allem das Abschneiden in den Systemtests (Teil 1 bis 3) berücksichtigt. Das Logo enthält darüber hinaus Informationen zur absolvierten Zyklenzahl im Lebensdauertest (Teil 4) und den gemessenen Wirkungsgradverlust.
Neben dem Logo mit ausführlichen Informationen zur Note und zur absolvierten Zyklenzahl im Lebensdauertest gibt es ein reduziertes Logo zur Veröffentlichung auf Datenblättern oder anderen Stellen mit sehr begrenztem Platz. Dieses Logo transportiert lediglich die Information, dass ein Hersteller am PHOTON-Speichertest teilnimmt. Die Testergebnisse können dann über der QR-Code abgerufen werden.
Kontakt
Für Fragen rund um die PHOTON-Speichertests stehen wir gerne zur Verfügung.
Julio Magdalena de la Fuente
Telefon +49-241-4003-401
julio.magdalena@photon.info