Solarkraftwerk versorgt stromgestütztes kommunales Fernwärmenetz
Beitragsdatum: 16.05.2023 - 13:28
In der Gemeinde Bundorf (Bayern) erfolgte am Mittwoch (10. Mai) der symbolische Spatenstich zum Bau eines mit Solarstrom versorgten, kleinen kommunalen Fernwärmenetzes für zunächst 27 Anschlüsse (bis zu 40 wären möglich). Kooperationspartner sind der Projektierer Maxsolar GmbH aus Traunstein und die Energiegenossenschaft Inn-Salzach eG (EGIS), die seit zehn Jahren Bürgerenergieprojekte umsetzt und seit drei Jahren auch beim Betrieb von Fernwärmenetzen aktiv ist.
In Bundorf wird nicht Abwärme von Industrieanlagen oder eine vergleichbare Quelle genutzt, sondern eine Wärmepumpe mit 200 Kilowatt (kW) Leistung in Kombination mit einem 400-kW-Elektrokessel und einem Warmwasser-Pufferspeicher mit 75.000 Litern. Als Redundanz im Winter dient ein 200-kW-Holzhackschnitzelkessel. Die »solare Abdeckung« des Wärmebedarfs wird auf 60 Prozent taxiert.
Die Stromversorgung für das Fernwärmenetz erfolgt aus dem ebenfalls von der EGIS in Kooperation mit Maxsolar projektierten Solarpark Bundorf, mit 125 Megawatt (MW) das größte Bürgersolarprojekt in Deutschland. Nur ein kleiner Anteil von 1,5 MW ist hierbei für das Fernwärmenetz vorgesehen. Dessen Kosten betragen inklusive des Solarpark-Anteils 3,6 Millionen Euro. Für die Wärmeversorgung ist ein Grundpreis von 750 Euro und ein Arbeitspreis von 7,99 Cent/kWh geplant. Dies könne wegen der solaren Energieversorgung »langfristig stabil gehalten werden«.
Für den Solarpark Bundorf, dessen Baubeginn im vergangenen Oktober erfolgte, ist die Fertigstellung für Mitte dieses Jahres geplant. Das Fernwärmenetz soll im Oktober oder November in Betrieb gehen.
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