Solarbranche zufrieden mit Überarbeitung der »Photovoltaik-Strategie«

»Viel Licht und kaum Schatten« sieht der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW) in der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) am Freitag (5. Mai) vorgelegten Neufassung der »Photovoltaik-Strategie«. Den ersten Entwurf hatte das Ministerium am 10. März präsentiert, auf den damals erfolgten Aufruf zur Stellungnahme gab es mehr als 600 Rückmeldungen. Bei einem »PV-Gipfel« wurde die neue Fassung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (l. im Bild mit BSW-Hauptgeschäftsführer Carsten Körnig, r.) mit Vertreterinnen und Vertretern aus Solarbranche und Politik besprochen.
Die Strategie umfasst, wie schon in der ersten Fassung, elf Handlungsfelder vom stärkeren Ausbau von Freiflächenanlagen über bessere Bedingungen für Mieterstrom und die Beschleunigung von Netzanschlüssen bis hin zu Maßnahmen gegen den Fachkräftemangel und für den Aufbau einer europäischen Solarindustrie.
Nach Einschätzung des BSW gibt es – unter der Bedingung, dass die Strategie von der Bundesregierung nun auch zügig in konkrete Gesetzesänderungen übersetzt wird – nur noch wenige »offene Baustellen«. Der Verband sieht Handlungsbedarf »bei der Absicherung angemessener Amortisationszeiten auch in Zeiten stark steigender Fremdkapital-Zinsen«, mit anderen Worten: beim Geld, also den Vergütungsregelungen für Solarstrom. Außerdem nennt der BSW den Ausbau von Solarstromspeichern, wobei der Branchenverband hier bislang vor allem kleine, privat betriebene Anlagen im Fokus hatte. Das BMWK hingegen betrachtet das Thema Speicher, wie auch in der Strategie beschrieben, als »Querschnittsaufgabe«. Generell sind zu diesem wie auch anderen Themen der Photovoltaik-Strategie weitere Anregungen erwünscht (pv-strategie@bmwk.bund.de).
Das BMWK kündigt an, »unmittelbar nach ihrer Veröffentlichung« mit der Umsetzung der Strategie zu beginnen. Diese schlüsselt zudem auch auf, welche Maßnahmen in einem »Solarpaket I« mit entsprechenden Gesetzesvorhaben noch vor der Sommerpause ins Kabinett sollen und welche in einem zweiten Paket folgen. Zu den für das erste Paket vorgesehenen Punkten mit den – bei entsprechender Umsetzung – vermutlich größten Auswirkungen auf den Solarmarkt gehört die Ermöglichung einer »gemeinschaftlichen Gebäudeversorgung«. Hierdurch wäre Solarstromnutzung in Wohn- und Gewerbemietgebäuden wesentlich einfacher möglich als derzeit, was ein riesiges, bislang nur wenig erschlossenes Marktsegment öffnen könnte.
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