Oxford-Studie: Erneuerbare könnten russisches Gas in der EU bis 2028 ersetzen
Beitragsdatum: 10.05.2023 - 12:58
Die Oxford Sustainable Finance Group, Teil der Smith School of Enterprise and the Environment der britischen Universität Oxford, hat einen Bericht mit dem Titel »The Race to replace« (Das Rennen um Ersatz) vorgelegt, der die ökonomischen Rahmenbedingungen für einen Ersatz russischer Erdgaslieferungen in die EU behandelt. Das Kernergebnis lautet, dass diese Lieferungen, die den Annahmen der Studie zufolge 2021 rund die Hälfte des Erdgasbedarfs der EU ausmachten, bis 2028 mit den richtigen politischen Weichenstellungen durch »grüne« Energie, vor allem Wind- und Solarkraftwerke ersetzt werden könnten. Dies sei ökonomisch vorteilhafter als der Ersatz durch fossile Energien aus anderen Bezugsquellen.
Die Transition sei »nicht nur erreichbar, sondern bietet vielfältige Vorteile«, sagt Gireesh Shrimali, Co-Author des Berichts: Der Ersatz von Erdgas durch Wind und Solar beseitigt künftig die Notwendigkeit, für Gas zu zahlen«. Die von 2023 bis 2028 erforderlichen Anfangsinvestitionen betragen dem Bericht zufolge rund 512 Milliarden Euro, 70 Prozent mehr als die Summe, die in einem »Weiter so«-Szenario entsprechend dem vor dem Krieg in der Ukraine aufgestellten »Green Deal«-Plan der EU erforderlich wäre. Fast die Hälft davon, 254 Milliarden Euro, würden über 30 Jahre allein durch wegfallende Gasimporte wieder hereinkommen. In der Gesamtschau wäre der Nettokapitalbedarf 15 Prozent niedriger.
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