Deutsche Bahn speist erstmals Solarstrom direkt in ihr 16,7 Hz-Netz ein

Die Deutsche Bahn (DB) hat zusammen mit dem Projektentwickler Enerparc AG ein 41 Megawatt-Solarkraftwerk im schleswig-holsteinischen Wasbek in Betrieb genommen. Der Solarstrom wird hierbei erstmals direkt ins Bahnstromnetz eingespeist, dessen Frequenz historisch bedingt bei 16,7 Hertz (Hz) statt der in der öffentlichen Versorgung sonst üblichen 50 Hz liegt. Die Direkteinspeisung vermeidet damit einen zusätzlichen Umwandlungsschritt.
Die Anlage in Wasbek soll rund 38 Gigawattstunden Solarstrom pro Jahr produzieren, was dem Strombedarf eines Tages im gesamten deutschen Bahnstromnetz entspricht.
Die DB deckt nach eigenen Angaben inzwischen mehr als 65 Prozent des Bahnstroms mit erneuerbaren Energien, bis zum Jahr 2038 sind 100 Prozent angepeilt. Hierbei handelt es sich jedoch nicht nur um Erneuerbare-Energien-Strom aus eigenen Kraftwerken. Ein substanzieller Teil wird über sogenannte Grünstrom-Zertifikate abgedeckt, bei denen lediglich Herkunftsnachweise gekauft werden, um den Strom bilanziell zuordnen zu können. So wird dann beispielsweise aus Kohlestrom, den die Bahn noch viele Jahre aus dem Kraftwerk Datteln IV beziehen wird, rein rechnerisch Ökostrom. Auch Datteln IV speist nach Angaben des Betreibers Uniper direkt ins 16,7 Hz-Netz ein. Mit den ca. 400 MW Einspeiseleistung könne – bis zu der für spätestens 2038 vorgesehenen Stilllegung – am Netzkontenpunkt Datteln ein Viertel der Peak-Leistung der gesamten im deutschlandweiten Bahnstromnetz anfallenden Last erzeugt werden.
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