Contracts for Difference sollen Industriestrompreis ermöglichen

Der vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) vorgeschlagene »Industriestrompreis« sieht unter anderem vor, dass energieintensiven Unternehmen der Zugang zu Strom aus neu errichteten Erneuerbare-Energien-Anlagen zu Preisen »nahe an den Gestehungskosten« ermöglicht wird und dass diese Anlagen deshalb über Differenzverträge (Contracts for Difference, CfD) finanziert werden. In einer BMWK-Mitteilung zu dem am Freitag (5. Mai) vorgelegten Arbeitspapier heißt es weiter, der Abschluss von Stromabnahmeverträgen (Power Purchase Agreements, PPA) solle hierbei nach dem Vorbild Norwegens mit Bürgschaften abgesichert werden, »um die Risikoprämie dieser Verträge zu reduzieren«.
Bis solche langfristigen Konzepte für einen »Transformationsstrompreis« greifen, sollen kurzfristige Maßnahmen schnelle Effekte erbringen. Das BMWK schlägt »für einen klar definierten Empfängerkreis« einen »Brückenstrompreis« von sechs Cent je Kilowattstunde für 80 Prozent des Verbrauchs vor: Wenn die Börsenstrompreise im Jahresdurchschnitt oberhalb dieser Grenze liegen, sollen Unternehmen die Differenz erstattet bekommen. Für die Inanspruchnahme der Hilfen soll es aber »klare Verpflichtungen« geben, insbesondere Tariftreue bei Löhnen und Gehältern, eine Transformationsverpflichtung und Standortgarantien.
Die Stiftung Klimawirtschaft begrüßte den Vorschlag des BMWK. Er komme »zur rechten Zeit und geht in die richtige Richtung«, erklärte in einer Mitteilung der Stiftung etwa deren Mitgliedsunternehmen Wacker Chemie AG. Der VDMA Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. hingegen sieht im Brückenstrompreis eine »pauschale, drastische Subventionierung« und spricht von einem »Irrweg«. Beim »Transformationsstrompreis« sieht der VDMA die Gefahr, » dass große klimaneutral erzeugte Strommengen dem freien Markt entzogen werden«.
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